25 Jahre deutsche Einheit
02.10.2015
dbb Landeschef zum Tag der deutschen Einheit: Handlungsfähigkeit der Verwaltung auch
in Zukunft sichern
Seine Teilnahme am Festakt der Landesregierung „25 Jahre deutsche Einheit – 25 Jahre
Sachsen-Anhalt“ am 1. Oktober 2015 in Halle nutzte der dbb Landesvorsitzende Wolfgang
Ladebeck dazu, die Leistungen der vielen Tausend Tarifbeschäftigten und Beamten bei Bund,
Land und Kommunen zu würdigen und auf noch bestehende „Baustellen“ hinzuweisen.
Zum bevorstehenden Jahrestag der Deutschen Einheit sagte Ladebeck: „Wir haben heute
eine funktionierende, rechtsstaatliche und bürgerfreundliche Verwaltung. Tausende
Kolleginnen und Kollegen aus beiden Teilen Deutschlands haben mit ihrer Arbeit dazu
beigetragen. Damit die Handlungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung auch in Zukunft
gesichert ist, muss der politische Kurs des radikalen Personalabbaus in Sachsen-Anhalt
endlich gestoppt werden. Mit dem Personalentwicklungskonzept der Landesregierung sind
in der Landesverwaltung tausende Stellen ersatzlos weggefallen. Die Beschäftigten sind auch
ohne Flüchtlingskrise längst an ihre Belastungsgrenze angekommen.“
Trotz aller Erfolge erinnerte der dbb Landesvorsitzende daran, dass es 25 Jahre nach der
Wiedervereinigung nach wie vor gravierende Unterschiede bei den Renten in Ost und West
sowie im Tarifrecht des öffentlichen Dienstes bei der Unkündbarkeit gibt. Zu gleichwertigen
Lebensverhältnissen gehöre auch, dass die Beamtinnen und Beamten für gleiche Arbeit
gleiches Geld bekommen – egal ob in Sachsen-Anhalt oder in Bayern.
Erneut kritisierte Ladebeck das seit dem 10. Juli 2015 geltende Tarifeinheitsgesetz: „Was wir
1989/90 nicht wieder wollten, waren gleichgeschaltete Gewerkschaften der Marke FDGB.“
Mit dem Tarifeinheitsgesetz würden die kleineren Gewerkschaften, also überwiegend die
spezialisierten Berufs- und Spartenvertretungen, massiv in ihrer Existenz bedroht. Da das
Parlament die Koalitionsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger nicht verteidigt hat, müssten
die Gerichte diese Rolle jetzt übernehmen.