Berufsschullehrerverband Sachsen - Anhalt e.V.

Landesverband im Bundesverband der Lehrer an beruflichen Schulen

Presseinfo_DL_Forderungen_Lösungsvorschläge

Deutscher Lehrerverband wendet sich mit dringlichen Forderungen und Lösungsvorschlägen an die Politik
Bildungspolitik von der zweiten Welle eiskalt erwischt!

Berlin, 28.10.2020
„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, drohen flächendeckende Schulschließungen!“, das ist die Grundaussagen eines Forderungspapieres der im Deutschen Lehrerverband (DL) organisierten Lehrerverbände - der BLV ist über seinen Bundesverband Mitglied. Die Politik und die Kultus- bzw. Bildungsminister werden aufgefordert, den Gesundheitsschutz für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in der Corona-Krise deutlich zu erhöhen.


Im bisherigen Betrieb seit der Wiedereröffnung der Schulen, oft ohne Abstandsregeln und Maskenpflicht, setzen die Kultusminister Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler Gefahren aus, die auf offener Straße mit Bußgeldern belegt werden – ganz so, als ob es das Virus in den Schulen nicht gäbe.
„Wir sagen: Schulen offen halten: Ja – angepasst an das aktuelle Infektionsgeschehen. Aber Schulen im Vollbetrieb um jeden Preis: Nein! Jetzt braucht es verantwortungsvolles Handeln, weitere Infektionsschutzmaßnahmen und Handlungsrichtlinien bei steigenden Infektionszahlen, sonst drohen in der Konsequenz wieder flächendeckende Schulschließungen“, betont DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger.

Kernforderungen:
AHA-Regeln müssen, abhängig von den Vorgaben des RKI, auch in Schulen gelten: Es braucht klare Regeln wie vor Ort auf das Infektionsgeschehen regiert wird, auch mit Unterricht in kleineren Klassen.
Differenzieren nach Schülergruppen – Präsenz- und Online-Unterricht angepasst an das Infektionsgeschehen in verkleinerten Lerngruppen: Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe II müssen nicht zwingend durchgängig im Präsenzunterricht beschult werden, sondern können dann, wenn die technischen Voraussetzungen gewährleistet sind, parallel oder im Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht lernen. Für unsere (brandenburgischen) Berufsschulen braucht es eine klare Regel, dass Distanzunterricht (Homeschooling etc.) Unterricht ist und somit die Azubis auch dafür freigestellt werden und nicht im Betrieb praktisch arbeiten müssen.
Vergesst die Lehrkräfte nicht! Das Anforderungsprofil an die Lehrkräfte und die Belastungen steigen deutlich. Distanzunterricht für Zuhause bleibende Schüler ist Mehrarbeit und muss berücksichtigt werden. Bei allen Maßnahmen müssen die Auswirkungen auf und die Anforderungen an die Lehrkräfte berücksichtigt werden, denn es ändert sich Umfang, Art und Inhalt der Lehrtätigkeit.
Lehrkäfte müssen, wie bei anderen Berufssparten mit vielen Kontakten, durch den Arbeitgeber mit FFP-2 Masken ausgestattet werden. Es ist nicht Aufgabe der Lehrkräfte privat für Arbeitgeberaufgaben in Vorleistung zu gehen.