Berufsschullehrerverband Sachsen - Anhalt e.V.

Landesverband im Bundesverband der Lehrer an beruflichen Schulen

Pressemitteilung BvLB fordert Berufsschulpakt zur Digitalisierung

 PRESSE                                                 16.11.2019

Berufsbildungskongress „Jenseits des Kabels“ am 14. und 15. November im dbb-forum
Berlin – 350 Experten beleuchten digitalen Status Quo und erarbeiten
Handlungsempfehlungen
Die digitale Transformation ist längst in der Schule angekommen. Die technischen Standards
– wenn auch noch nicht überall erfüllt – sind aus Sicht des Bundesverbandes der Lehrkräfte
für Berufsbildung e. V. (BvLB) gesetzt: Gigabit für alle, leistungsstarkes W-LAN in allen
Klassenräumen, „bring your own device“ (BYOD) und Cloudtechnologie. Doch „Jenseits des
Kabels“ herrscht im bildungspolitischen Alltag Unklarheit: Wie sehen Konzepte für eine
zukunftsorientierte digitale Bildung aus? Für welche Berufswelt müssen berufliche Schulen
künftig ausbilden? Und wie soll die Lehrerbildung als Voraussetzung für eine gelingende
Digitalisierung aussehen?


Eine zentrale Forderung, um bundesweit schnell und rechtlich sicher Standards zu
gewährleisten, ist die Vereinbarung eines Berufsschulpakts analog zum Hochschulpakt, darin
waren sich Politik, Wirtschaftsvertreter und Verbände unisono einig. MdB Dr. Jens
Brandenburg (FDP) sagte: „Ich bin absolut für einen Berufsschulpakt, um die nötigen
zusätzlichen Gelder frei zu schaufeln und den Gestaltungsraum für die Lehrerbildung zu
schaffen.
Bei dem BvLB-Berufsbildungskongress am 14. und 15. November 2019 im dbb-forum Berlin
wurden zentrale Fragen rund um die Digitalisierung – versehen mit viel Input von namhaften
Experten aus Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft – mit 350 Berufspädagogen aus ganz
Deutschland sowie Vertretern aus Ministerien und Landesschulbehörden heiß diskutiert. „Wir
haben in der Vergangenheit schon mehrfach die offenkundigen Probleme, an denen die
Umsetzung der Digitalisierung an den Berufsschulen zu scheitern droht, benannt“, betonte
BvLB-Bundesvorsitzender Eugen Straubinger. „Jetzt geht es darum, einen politischen
Forderungskatalog zu schnüren, der klare Handlungsempfehlungen beinhaltet. Diese
Handlungsempfehlungen werden der Politik in den nächsten Wochen übergeben“, sagte
Joachim Maiß, BvLB-Bundesvorsitzender.
Schirmherrin des BvLB-Berufsbildungskongresses war Dorothee Bär. Die Staatsministerin im
Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung eröffnete die
Konferenz mit einem Grußwort. Als Keynote-Speaker leitete Glenn Gonzáles, Chief Technology
Officer (CTO) bei SAP Deutschland, in das Thema „Künstliche Intelligenz“ ein und zeigte, wie
weit KI mittlerweile den Alltag dominiert.
Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer, Geschäftsführender Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), gab als zweiter Keynote-Speaker „Einblicke in die Arbeitswelt von morgen und übermorgen“. Bevor die erste Foren-Session zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen, gefächert nach den drei Säulen „Schule“, "Bildung“ und “Lehrkräfte“, startete, gab es einen Open-Space-Austausch zu den Impulsen aus Politik und Wirtschaft.
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Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. vertritt in Deutschland über 39.000 Lehrerinnen und Lehrer.